SPD-Landrätin Johanna Rumschöttel hat auf Betreiben der Landkreis-SPD einen Wahlkampfauftritt bei den Grünen wieder abgesagt. Wie Kreisvorsitzender Dr. Albert Thurner erklärt, ging es der SPD darum, den falschen Eindruck zu verhindern, prominente Sozialdemokraten würden die grüne Landratskandidatin unterstützen.
Thurners Pressemitteilung im Wortlaut:
"Anders als von den Grünen angekündigt, wird SPD-Landrätin Johanna Rumschöttel heute Abend (26.2.) nicht zu einer Veranstaltung mit der grünen Landratskandidatin nach Landsberg kommen. Der SPD-Kreisverband konnte die Landrätin noch davon überzeugen, diesen Termin nicht wahrzunehmen.
Die von den Grünen geplante Veranstaltung hatte von Anfang an ein „G’schmäckle“. Warum lädt eine grüne Landratskandidatin eine SPD-Landrätin zu einer Wahlkampfveranstaltung ein? Was will sie damit bezwecken? Entweder haben die Grünen keine entsprechenden Fachleute für kommunale Sozialpolitik. Das wäre bedauerlich, doch ist es nicht die Aufgabe von uns Sozialdemokraten, die Kompetenzlücken der Grünen zu füllen.
Oder aber, und das ist wahrscheinlicher, wollten die Grünen den Eindruck erwecken, dass es doch führende Sozialdemokraten gebe, die nicht Landratskandidat Markus Wasserle unterstützen, sondern die grüne Kandidatin. Dieser Eindruck ist aber grundfalsch und wäre auf eine glatte Wählertäuschung hinausgelaufen. Die SPD steht geschlossen hinter ihrem Landratskandidaten Markus Wasserle. Aus welchem Grund sollte der SPD-Kreisverband also eine solche gezielte Provokation der Grünen hinnehmen und geschehen lassen?
Ich als Kreisvorsitzender und – meines Wissens: vier – weitere Parteimitglieder haben deshalb seit Samstag versucht, Landrätin Johanna Rumschöttel davon zu überzeugen, dass sie in eine grüne Falle getappt ist und mit ihrem Auftritt heute Abend sowohl der Landsberger SPD als auch ihrem Landratskandidaten Markus Wasserle schaden würde. Entsprechende Nachfragen von Bürgern („Stimmt es, dass eine SPD-Landrätin die Grünen unterstützt?“) bestärkten uns in dieser Meinung. Unsere Mails waren, soweit sie mir bekannt sind, in höflicher Form verfasst, erklärten die Situation vor Ort und verzichteten auf Beschimpfungen oder Drohungen.
Letzten Endes ist es uns gelungen, Landrätin Rumschöttel zum Umdenken zu bewegen. Dass sie das nicht gern getan hat, konnte der Pressemitteilung der Grünen entnommen werden. Dies war letzten Endes aber ihre eigene Entscheidung; wir haben weder die Absicht noch die Mittel, einer so erfolgreichen und kompetenten Genossin etwas vorzuschreiben.
Mit der stellvertretenden Landrätin Susanna Tausendfreund (Grüne) hat die grüne Landratskandidatin nun aber eine Gesprächspartnerin, die ebenso aus dem Landkreis München berichten kann, ohne falsche Eindrücke beim Wähler zu hinterlassen.
Letzten Endes zeigt diese Aktion der Grünen aber wieder einmal, dass die SPD gut daran tat, auf Markus Wasserle als ihren Landratskandidaten zu setzen: Er hat es in seinem Wahlkampf nicht nötig, falsche Spielchen zu spielen und den Wählern Unterstützer vorzugaukeln, wo gar keine sind."